NRW-Liga1.DamenNach einer Saison mit Höhen und Tiefen hatten wir es mit Hilfe von unseren vielen Ersatzspielerinnen tatsächlich doch noch geschafft einen Relegationsplatz für den Aufstieg in die NRW-Liga zu ergattern. Eben diese Relegation stand nun am ersten Maiwochenende an. Etwa eine Woche vorher erhielten wir die Info vom Staffelleiter, dass der Erst- und Zweitplatzierte in dieser Relegationsrunde sofort aufsteigen wird. Die Chancen standen also gar nicht mal so schlecht für uns. Am Samstag Abend um 18.30 Uhr stand dann das erste Spiel auf dem Programm und wir machten uns auf den Weg nach Mariaweiler (Info für den interessierten Leser: das liegt bei Düren). Neben unseren vier „Stammspielerinnen“ – Tabea, Sarah, Bianca, Franzi – nahmen wir auch noch Rebecca und Aleyna aus der zweiten Mannschaft mit, da wir in dieser Saison ja schon ausreichende Erfahrungen mit Verletzungen gemacht hatten. Einige der Mädels waren schon früher in der Halle und schauten sich noch das Spiel Mariaweiler gegen Bottrop an. Nach großem Kampf gewann Mariaweiler mit 8:4 und bei uns gingen nun die Gedanken los, dass wir ja quasi aufgestiegen sind, wenn wir am Abend auch gegen Bottrop gewinnen würden. Dann wäre Bottrop ganz sicher dritter und Mariaweiler und wir wären aufgestiegen. Da unser Fan-BMW mit Granne, Christoph und Brodi mittlerweile auch angekommen war, rief Granne auch gleich beim Staffelleiter an und erfragte, ob wir denn am Sonntag überhaupt noch spielen müssten, wenn wir heute Abend ebenfalls gegen Bottrop gewinnen. Und siehe da, die Antwort lautete nein. Ein Sieg würde uns also reichen zum Aufstieg. Aber wir wollten uns nicht zu früh freuen, das Spiel wollte erst einmal gespielt werden.

Im Doppel setzten die beiden Versehrten, sprich Franzi und ich, aus, um die geschundenen Knochen, Sehnen und Bänder noch ein wenig zu schonen. Deshalb gingen Rebecca und Aleyna im Doppel an den Start und natürlich Bianca und Sarah. Bianca und Sarah gewannen ihr Doppel relativ souverän und erlaubten sich nur einen Satz lang eine kleine Konzentrationsschwäche. Aleyna und Rebecca legten am Nebentisch auch gut los und führten in ihrem Doppel mit 2:0. Das sah gut aus. Allerdings riss dann irgendwie der Faden und die zwei liesen sich die Führung noch aus der Hand nehmen und verloren mit 2:3. Trotzdem gingen wir 1:1 aus den Doppeln. Es gibt schlechtere Starts in ein Meisterschaftsspiel.

Dann passierte allerdings etwas womit wir nicht so wirklich gerechnet hatten. Ich kam in meinem ersten Einzel überhaupt nicht ins Spiel und hatte so nicht wirklich eine Chance gegen die gegnerische Nummer Zwei. Mit einem klaren 3:0 schickte sie mich wieder auf die Bank. Auch Sarah kämpfte am Nebentisch und konnte aber ebenfalls keinen Sieg einfahren. Dann mussten halt unten Punkte her. Franzis Spiel zählte eigentlich zu erst, aber Bianca war vor ihr fertig. Aber das leider nicht mit einem Sieg, sondern ebenfalls einer 0:3 Niederlage. Zwischenstand: 1:4. Langsam machte sich Ernüchterung und bei dem ein oder anderen auch ein wenig Verzweiflung breit. Doch dann läutete Franzi die Wende ein. In einem spannenden Spiel konnte sie mit großem Kampf einen 3:2 Sieg nach Hause bringen. Also, 2:4.

Die zweite Runde der Einzel sollte sehr viel positiver für uns verlaufen. Ich ging mit leichter Nervosität in mein zweites Einzel, klappte im ersten Spiel doch so gar nichts. Aber es ging gut los. Ich konnte mein Spiel durchbringen und schaffte es diesmal einen 3:0 Sieg einzufahren. Auch Sarah hatte gegen die Nummer Zwei der Bottroper sehr viel weniger Probleme als gegen die Nummer Eins und gewann mit 3:1. Das war der Ausgleich, 4:4. Wir waren wieder im Rennen. Bianca und Franzi setzen den Positivtrend weiter fort. Franzi machte wirklich kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin und schickte sie mit einem 3:0 zurück auf die Bank. Eine klasse Leistung. Bianca jedoch spielte quasi gegen zwei Gegnerinnen. Einmal die gegnerische Nummer drei und dann noch die Schiedsrichterin aus den Reihen der Bottroper. Diese meinte nämlich Bianca würde den Ball beim Aufschlag nicht hoch genug werfen und nach einer Ermahnung fing sie dann an Bianca die Aufschläge wegzuzählen, über Sinn und Unsinn dieser Aktion soll an dieser Stelle mal geschwiegen werden. Bianca lies sich davon allerdings kein bisschen aus der Ruhe bringen, eher ihre Gegnerin. Und somit brachte auch Bianca ihr zweites Einzel mit 3:1 nach Hause. Sprich, wir führten nun mit 6:4. Die schlauen Füchse unter uns dachten sich nun, dass der Sieg so gut wie sicher war, da Sarah und ich gegen Nummer drei und vier der Gegner ja gaaaaanz locker gewinnen würden und Bianca und Franzi in ihrem dritten Einzel auch nicht chancenlos sein würden.

Doch natürlich kam es anders als erwartet. Ich startete mit einem guten Gefühl in mein drittes Einzel, was sich allerdings nach sehr kurzer Zeit in ein ziemlich ungutes Gefühl verwandelte. Ich spielte zwar nicht schlecht, aber meine Gegnerin schien genau auf mein Spiel gewartet zu haben und die Bälle schlugen nur so bei mir ein. Ziemlich schnell stand es 0:2 gegen mich und langsam machte sich Verzweiflung breit. Christoph kommentierte dies dann auch recht aufbauend mit: „Ein Rezept weiß ich jetzt auch nicht so wirklich.“ Doch unser Präsident hatte ein Rezept und mit purem Willen, Kampf und Biss schaffte ich es irgendwie die Matchbälle im dritten Satz gegen mich abzuwehren und mir ein neues Leben zu verschaffen. Das Rezept lies sich nun immer besser umsetzen und ich gewann das Spiel schließlich mit 3:2. Manche sagen, sie hätten in der Halle die Steine von meinem Herz fallen hören. Ein Unentschieden war uns also schon einmal sicher. Franzi und Bianca sorgten aber dafür, dass alle Spiele gespielt werden mussten, da sie gegen Nummer eins und zwei der Gegner dann doch nichts ausrichten konnten und beide mit 3:0 verloren. Nun lag es an Sarah den Sieg nach Hause zu bringen und den Aufstieg perfekt zu machen. Das schaffte sie auch ganz souverän mit einem 3:0 Sieg. Endstand: 8:6. Auswärtssieg. Aufstieg. NRW-Liga. Wir haben es geschafft. Wir liesen den Abend noch gemütlich ausklingen und trotz dass wir nun am Sonntag nicht mehr spielen mussten blieben Sarah, Bianca, Franzi und ich für eine Nacht in Mariaweiler im Hotel, das wir vorsorglich gebucht hatten und feierten uns noch ein wenig.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Ersatzspielerinnen bedanken, die uns die Saison über den Traum vom Aufstieg aufrecht erhalten haben. Vielen Dank im Besonderen an Aleyna und Rebecca, dass ihr uns in der Relegation unterstützt habt und vielen Dank an unsere Fans! Im Besondern geht hier der Dank an Brodi, Granne und Christoph, die uns in Mariaweiler unterstützt und angefeuert haben. Nun freuen wir uns auf die nächste Saison und die neuen Aufgaben, die uns in der NRW-Liga erwarten.

Bis dahin, eure 1. Damen.