Vor etwa 20 Jahren war dies eine TTC Schlagzeile, die den Krisenmodus der Ersten Herren Ende der 90er Jahre eine ganze Zeit lang recht treffend umschrieb. Damals geriet man durch Personalabgänge in einen Abwärtsstrudel. Der Gang von der Landesliga bis hinunter in die Bezirksklasse konnte letztlich nicht vermieden werden. Von einem solchen Krisenszenario ist die 1. Herren aktuell sicherlich weit entfernt. Als Schlagzeile zum zurückliegenden Spitzenspiel gegen Union Velbert hätte vielleicht auch „Wir hatten Sie am Hacken“ gepasst. Die Nostalgiker und Ur TTC-ler unter Euch können sich aber bestimmt noch gut an o.g. Zeilen erinnern. Aber genug sentimentales Gefasel -zurück zum Spiel.

Die Velberter konnten personell nicht so aus dem Vollen schöpfen, wie sie es vielleicht gerne getan hätten. Einen Höhl oder Dietz bekamen wir in der Birkenhöhe nicht zu Gesicht. Stattdessen konnten sie noch Jona Stein für das Spiel reaktivieren. Mit den Spielern Misinsky, Boden, Stein, Lahn, Friedrich und Schwalfenberg waren die Velberter somit weiterhin in der Favoritenrolle. Aber uns war klar, dass wir bei gutem Spielverlauf durchaus unsere Chancen haben werden.

Da Tim Feldmann der Zweiten Mannschaft im schwierigen Auswärtsspiel gegen Fortuna Wuppertal aushelfen sollte, entschieden wir uns für die Ersten Sechs gegen Velbert. Unser Start war zunächst phänomenal. David und Hübi überraschten durch einen 3:1 Sieg gegen Misinsky/Friedrich. Wobei Misinsky phasenweise schon aufzeigte, was er an dem Abend noch so für uns parat haben würde. Patrick und Tim gelang gegen Stein/Lahn am Nachbartisch der erhoffte Sieg zur 2:0 Führung. Im Dreierdoppel bekamen es Christoph und Jens mit der Abwehrkombination Boden/Schwalfenberg zu tun.Nach teilweise dramatischen Ballwechseln und allerlei Schnittwechsel gelang auch hier ein Sieg und wir führten völlig unerwartet mit 3:0.

Den Velbertern stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie standen nun erstmal richtig unter Druck. Leider hielten die Spieler Misinsky und Boden diesem Druck stand, auch wenn die Nerven teilweise etwas blank zu liegen schienen. Hübi spielte gegen Misinsky sehr stark und fischte die harten Bälle seines Gegners eins ums andere Mal zurück auf den Tisch. Am Ende eine knappe Niederlage in Fünf Sätzen. Beim Spiel von Tim gegen Boden, rechneten wir uns im Vorfeld durchaus etwas aus. Tim spielt meist richtig gut gegen Noppe. Gegen den Zweier der gegnerischen Teams hat er zudem bekanntlich einen Lauf. Aber Boden ist kein richtiger Zweier. Er würde in jeder anderen Mannschaft sicherlich an Brett 1 spielen. Tim verkaufte sich gut und brachte Boden an den Rande einer Niederlage. Mit Material, Bällen und der Welt hadernd schaukelte Boden das für Velbert wichtige Spiel dennoch nach Hause und verkürzte auf 2:3. Im Nachhinein vielleicht eins der Schlüsselspiele an diesem Abend. Bei einem 4:1 wären wir nur schwer einzuholen gewesen.

Im mittleren Paarkreuz kam David gegen Stein nicht in seinen Rhythmus und hatte keine echte Siegchance. Patrick hielt uns gegen Lahn in 3 engen Sätzen jedoch wie geplant in Führung. Zwischenstand 4:3. Unten folgte dann das, worauf wir alle gehofft hatten. Christoph kam gegen Friedrich gut ins Spiel und fertigte den Velberter überraschend klar mit 3:0 ab. Parallel spielte Jens gegen Abwehr -Urgestein Schwalfenberg. Den ersten Satz klaute er sich und führte bereits mit 2:0 Sätzen und 9:7. Nach einer Auszeit drehte Schwalli dann auf und glich zum 2:2 aus. Zum Glück behielt Jens im Entscheidungssatz die Nerven und erhöhte somit auf 6:3.

Bis hierher lief es besser als erwartet für uns. Ein Sieg war zum Greifen nahe. Oben sollte es nun aber erwartet schwer werden. Tim hatte gegen den entfesselt aufspielenden Misinsky keine Siegchance. Am Nachbartisch spielte Boden clever gegen Hübi und brach dessen Gegenwehr in 4 Sätzen. Zwischenstand nur noch 6:5. Das zweite Schlüsselspiel des Abends folgte. Patrick lieferte sich gegen Stein einen Krimi, der nach vergebenen Matchbällen für Patrick ein tragisches Ende in der Verlängerung des fünften Satzes nahm. Patrick kämpfte sich – nachdem er in Satz 4 zwei Matchbälle nicht nutzte – nach hohem Rückstand im Entscheidungssatz zurück, um diesen in der Verlängerung zu verlieren. Ganz bitter…. Zum Glück behielt David gegen Lahn die Nerven und konnte die Führung zum 7:6 aufrecht erhalten.

Im ersten Durchgang konnten wir bekanntlich unten doppelt punkten. Wir hatten also alles noch in der eigenen Hand und gingen verhaltend optimistisch in die Partien. Aber es lief nicht gut für uns. Schwalfenberg spielte laut kundigem Publikum eines seiner besseren Spiele der letzten Jahre und störte immer wieder erfolgreich Christoph beim Spielaufbau. Am Ende ein unerwartet deutlicher Sieg des Abwehrers. Jens führte parallel gegen Friedrich in einer engen Partie bereits mit 2:1 Sätzen, musste dann den Satzausgleich hinnehmen. Zum Entsetzen der Zuschauer reichte es in Satz 5 nicht zum Sieg und Velbert drehte die Partie zum 8:7.

Im Schlussdoppel muss man leider sagen hatten Patrick und Tim gegen Misinsky und Friedrich keine echte Siegchance. Misinsky spielte über den ganzen Abend eine Klasse für sich und auch Friedrich merkte man an, dass ihm der letzte Sieg im unteren Paarkreuz gut getan hat. Letztlich ein 9:7 Sieg der Velberter, der bei dem Spielverlauf doch weh tut.

Im Nachhinein –bei Hot Dogs und Kaltgetränken- wurde spekuliert, was ein Sieg wert gewesen wäre. Vielleicht auch ein wenig, um sich die Niederlage klein zu reden ?! Nach einem Aufstiegsverzicht im letzten Jahr scheinen die Velberter diese Saison wirklich hoch zu wollen. Bei einem Sieg des TTC hätten sie uns wahrscheinlich im Rückspiel mit einer Mannschaft empfangen, die uns im Schnelldurchlauf abgefertigt hätte. Trotzdem -der Liga und der Spannung- hätte ein anderes Ergebnis sicherlich gut getan. So ist die Saison für uns weitgehend gelaufen, da der Aufstiegskampf – wenn alles normal läuft – entschieden ist. Nächste Woche müssen wir nach Lintorf. Uns erwartet ein enges Spiel auf Augenhöhe, mit einem alten Bekannten –Jens Berger (ehemals TTC).

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