„Durchwachsen“

Zwar mit einem fulminanten 9:0 haben wir die Hinserie abgeschlossen – irritierenderweise im, vom Papier her, ersten (!) Meisterschaftsspiel der Saison – doch täuscht dieses Ergebnis über den relativ ernüchternden Verlauf der Hinserie hinweg.

Nachdem wir mal wieder des Öfteren auf Stammspieler im oberen Paarkreuz in richtungsweisenden Spielen verzichten mussten und nur sporadisch durch Ersatzverstärkungen oben ausgleichen konnten, fehlte uns zu allem Überfluss auch noch überraschend oft der Kopf der Mannschaft (der Kopf, nicht das Gehirn !).

Denn unser Käptn hielt es ein ums andere Mal für wichtiger privaten Eventveranstaltungen (Konzerten, Weihnachtsfeiern etc.) zu frönen, als seine Mannschaft zum Sieg zu führen. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn wenn er anwesend war, gewann er nahezu alle seine Spiele und auch, wenn er nicht anwesend war, stimmten die Organisation und die Spielvorbereitung wie immer bis ins kleinste Detail und waren generalstabsmäßig durchgeplant (Stichwort: Käpt’n auf Lebenszeit).

Umso mehr fehlten seine Punkte, wenn er auf oben genannten Veranstaltungen weilte.

Alles in allem eine ausgeglichene mittelmäßige Mannschaftsleistung über die Hinserie. Einige Spieler, die sich unter Wert verkauften, konnten halbwegs durch Mitspieler ausgeglichen werden, die sich im Vergleich zum Vorjahr kräftig verbessern konnten.

So finden wir uns nach der Hinserie im gesicherten Mittelfeld wieder, aber eben auch nicht mehr. Langeweile und Tristesse verheißt das für die Rückrunde jedoch nicht, obwohl wir mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun haben können und mit dem Abstieg voraussichtlich ebenso wenig zu tun haben werden.

Die Abwechslung wird garantiert durch die teilweise hochtrabend-theoretisch-philosophischen und intellektuellen, immer wieder politischen und oft zynisch-sarkastischen Diskussionen, die wir vor, während, nach und zwischen den Spielen sowohl persönlich-mündlich als auch per Mail und WhatsApp führen.

Ewiger Garant dafür und ständige Bereicherung ist selbstverständlich unser angehender Professor für mathematische Philosophie und bedingungsloses Grundeinkommen im oberen Paarkreuz.

Fazit:
Elf Spieler warten auf einen. Was ist das?
Ein Spiel der dritten Mannschaft des TTC Wuppertal.

(Das ist natürlich – wie alles in diesem Bericht – unrealistisch und stark überzeichnet, aber trotzdem lustig – oder traurig, zumindest für die fünf Mannschaftskameraden).

„Gestern Abend“, am 9.September, fand ein erstes Highlight der Saison an der BH statt. Meine Truppe, die 3. des TTCs, trat gegen unsere 4. an. Beide Mannschaften waren mit einem Sieg in die Saison gestartet und wollten den Weg an die Tabellenspitze fortsetzen. Die Doppel zeigten dann allerdings schon frühzeitig den Weg an, den das Spiel […]

20141122 Brocki 01Nun zur Mitte: hier sucht der Käptn nach seiner letztjährigen Form und macht mehr durch seine 30 Jahre alte Schlägertasche von sich reden, als durch seinen Spielwitz; dennoch reicht es am Ende sicherlich zu einer positiven Billanz. Aber ein Mannschaftsführer hat eben auch andere Aufgaben zu erfüllen. Verstärkt wurde die Mitte durch Daniel R., der hervorragend in der Dritten einschlug. Mit für die Kreisliga A unerwünscht gutem Aufschlagsspiel und einem starken „Nachschlag“ grenzt er sich von seinen Mitspielern ab.

Gewöhnungsbedürftig für seine Mitspieler waren nur seine notwendigen Einspielzeiten von gefühlt einer Stunde.

Der rhetorisch stärkste Spieler Arndt R. ist an Platte 5 eine “Bank“. Seine Laufwege mehr seitlich als hinter der Platte erstaunen nicht nur seine Mitspieler, führen aber spätestens mit einem Beckerhecht zum Erfolg. Er glaubt immer an sich, Aufschläge des Gegners, die noch dreimal auf der Platte auftippen, werden im Einzel oder Doppel immer gezogen. Weiter so! Arndt hat ein Uhrproblem, was zu einer neuen Strafregelung für zu spät kommen führte. Das Geld fließt unaufhörlich in die Mannschaftskasse. Weiter so!

Über Papa Jürgen H. muss man nicht viel sagen. Er spricht für sich oder mit sich? Immer unter Vollgas treibt er sich ständig an, mühsames hin- und herlaufen erspart er sich durch seine Krakenarme. Dies führt mit guten Aufschlägen zum Erfolg, jedoch sollte sich der Gegner hüten, „Nasse“ gegen ihn zu spielen. Da wird aus einem alles umsorgenden liebevollen Papa ein kein Spaß verstehender Erziehungsberechtigter. Also liebe Gegner: bitte Nasse lieber weg weglassen!

20140627 JuergenArndt 01Durch den Zugang von Daniel ist Stefan an Brett 7 gerutscht. Die Hinserie soll an dieser Stelle nicht weiter besprochen werden, in der Rückserie geht er spielerisch durch die Decke und ruft alle seine Qualitäten ab. Nach einer Verletzung an der „Nichtschlaghand“ kehrte er wie runderneuert zurück, hinterlässt inzwischen auch nervlich einen hervorragenden Eindruck, der für die Zukunft viel erhoffen lässt.

Über die Doppel soll an dieser Stelle nicht viel gesagt werden, auch hier ist positive Ausgewogenheit angesagt.

Ein Dank an unsere Ersatzspieler.

Nicht zuletzt sei die hervorragende after – Spiel- Versorgung im Zusammenspiel mit den Damen um Katja B. hier erwähnt . Da wurde das Tischtennisspiel fast zur Nebensache, als Gulaschsuppe, Salate, Kuchen, Süßes noch durch 3 pizzen mit TTC-logo gestiftet von Krücky ergänzt wurden.

Zusammenfassend kann man unabhängig vom Spielausgang gegen Germania von einer guten Saison sprechen. Allerdings so zerrissen wie die Mannschaft bei der Notwendigkeit über die Anschaffung eines 8. Trikotsatzes war, ist sie bei der Frage über einen eventuell drohenden Aufstieg in die Bezirksklasse. Zu schwer wiegen noch die Erinnerungen an die letzte Bezirksklassensaison vor einigen Jahren. Aber auch hier gilt wie immer das Motto der Dritten: alles im Sinne des Vereins. Weiter so!

i.A. Käptn

Nachdem die Mannschaftsaufstellunge durch schon erwähnten QTTR-Wert gegenüber den vergangenen 15 stabilen Jahren zumindest verbeult wurde, musste sich das Kernteam aus Brocki, Torsten und Jürgen neuen Aufgaben stellen. Es galt Arndt, das Labertäschchen, der sein Time-Out-Konto schon vor Spielbeginn voll ausreizte, Krücki- Wo und Wann und Was spielen wir überhaupt, Stefan der zu viel plant und dabei schon mal das Spiel des Gegners übersieht und Kelmi, Weltreisender in Sachen Geschäfte, aber erstaunlich wie erfreulich oft mit an der Platte, zu integrieren.

Das bei so weit gestreuten Aufgaben nicht alles glatt gehen konnte war klar. So konnte Arndt, zu Beginn als Einziger jenseits der 1600er Marke, der Sturz von Brett 1 auf Brett 6 zur RR, nicht verhindert werden. Es schob sich Jürgen mehr durch Coaching denn durch Spielen auf die Pole vor, um danach dem gleichen Schicksal zu folgen. Sozialer Anstrich ist dem QTTR-Wert sowas von schnuppe. Zugleich zeigte es sich allerdings was es heißt vom Spirit der einzig wahren 3. Des TTCs zu inhalieren. Brocki mit stabiler Noppe, Torsten über den Kampf zusammen mit Krücki, Vorbereitung ist Schnee von gestern- Wegballern ist Trumpf, avancierten zu ungeahnten Punktelieferanten. Wenn Kelmi jetzt noch erkennt, dass das Spiel schon im 1.Satz beginnt und Stefan besser blockt als blogt, sollten und QTTR-Wert, WTTV, Plastikball, immer neue Trikots und Doodle-Listen nur noch als Randnotiz der Geschichte erscheinen.

Einem Highlight der Saison konnte jedenfalls jegliche Einflussnahme nichts anhaben: der Mannschaftstour. Um dabei nicht nur besagte Resilienz des Einzelnen sonder auch des Teams zu steigern, durften einige Gäste teilnehmen. Mit Ali, Harry, Jörg, Kidde und Marco ging´s zu 11 Mann ab in die Eifel. Supi Hütte, grenznah zu Belgien aber eigentlich gefühlt in Holland gelegen, ging beim zünftigen Grillen, Kicken vor der Haustür, jede Menge Kultur im und neben dem Glas, die Post ab.

So, und wer jetzt meint, sich durch clevere Entwicklung seines QTTR-Wertes ins Team der 3. zu schummeln, der sei vor den Risiken und Nebenwirkungen durch seinen Arzt oder Apotheker gewarnt.