Die Gefühle gingen auf und ab..
Am Samstagabend stand das alles entscheidende Spiel um den direkten Aufstieg in die Verbandsliga an. Für uns war es nämlich schon das letzte Saisonspiel, während unsere direkten Konkurrenten um den Aufstieg jetzt noch zweimal ran müssen. Auch wenn die jeweils beiden Spiele unserer direkten Gegner – sprich Tabellen Zweiter und Dritter – gewonnen werden, hätten wir dank vieler klarer Ergebnisse ein besseres Satzverhältnis, was die ganze Geschichte umso enger gemacht hat.
Daher wussten wir schon vorher: Wenn wir gewinnen, ist alles klar. Wir sind und bleiben Erster. Machte die Situation im Vorfeld nicht unbedingt entspannter. Wollten wir natürlich nicht hoffen müssen, dass eine der anderen Mannschaften patzt. Ja, wir waren verdammt nervös.
Und Isa hat in unserer WhatsApp Gruppe vorher auch noch alles dafür getan, dass diese Nervosität und das Kribbeln wächst. So fragte sie doch, ob wir nicht schon früher beginnen könnten zu spielen, sie könne es nicht mehr abwarten. Das machte uns nicht gerade ruhiger 😉 Wir gingen mit Rebecca, Heike, Melli und Katja an den Start. Isa weilt aktuell beruflich in Paris, war aber über WhatsApp permanent zugeschaltet und versorgte uns vorher mit aufgeregten und zwischendurch mit positiven und aufmunternden Nachrichten.
Dann war es soweit. Punkt 18:30 Uhr ging es los….
Gestartet sind wir mit 0:2 aus den Doppeln. Sehr ungewöhnlich für uns. Mit Heike und Katja schickten wir ein routiniertes Doppel ins Rennen und mit Rebecca und Melli stellten wir immerhin das beste Doppel der Liga. Somit waren wir das erste Mal in der Situation, dass wir einen Rückstand aufholen mussten.
Erste Runde:
Während Rebecca gegen Stoppenbergs Nummer Zwei wenig Probleme hatte, musste Heike gegen die gegnerische Nummer Eins, Schimmelpfennig, ran. Es ging auf und ab, am Ende verlor Heike leider in vier Sätzen. Im hinteren Paarkreuz traf Katja auf die Nummer Drei und musste sich in vier engen Sätzen geschlagen geben. Melli hatte das Vergnügen gegen die Nummer Vier, die in der Rückrunde erst ein Spiel abgegeben hatte, antreten zu dürfen (Heikes und Mellis Motto vor diesem Match: „Dann verliert sie halt jetzt ihr zweites!“). Und richtig, am Ende hieß es 3:0 Melli.
Es stand 2:4. Kein idealer Start. Aber dann ging die Aufholjagd in Durchgang zwei los. Rebecca, Heike und Melli gewannen nervenstark in fünf Sätzen, Katja machte mit Stoppenbergs Nummer Vier kurzen Prozess und schickte sie mit 3:0 Sätzen von der Platte.
Nun stand es 6:4. Kurzes Aufatmen. Alles im Lot. Jetzt ging es ans Eingemachte.
Melli startete gegen Stoppenbergs Nummer Eins super und lag 2:0 in Führung. Aber im dritten Satz drehte sich das Spiel und Melli verlor in fünf Sätzen. Am Nebentisch ein ähnliches Bild. Rebecca gegen die gegnerische Nummer Drei. Auch hier ging es in den fünften Satz, den Rebecca denkbar knapp verlor.
Wir waren so kurz davor, es hatte so gut ausgesehen! Aber auf einmal stand es 6:6.
Doch dann gewann Heike gegen die Nummer Vier, indem sie ganz nervenstark und souverän ihr Spiel runter spielte. Danach gingen alle Blicke Richtung Katja. Sie musste gegen die Nummer Zwei ran. Es stand 2:0 in Sätzen für Katja. Plötzlich dann 2:2. Und der fünfte Satz zog sich wie ein zäher Kaugummi ….5:5, 8:8….
Die Nerven aller waren zum zerreißen gespannt. Von der Bank war ein „Ich kann nicht mehr“ zu hören. Wer mehr geschwitzt hat, Zuschauer, Mannschaftskolleginnen, Isa in Paris oder Katja? Wir werden es nie erfahren. Aber wir waren uns immer sicher, Katja schafft das. Als dann bei 11:10 der Ball der Gegnerin weit über das Ende der Platte hinausflog, war endlich alles klar. Jaaaaaaaa, wir sind durch!
Es war ein Wechselbad der Gefühle und sicher besser als jeder Samstagsabendkrimi im Fernsehen.
Nachdem die Freudentränchen getrocknet waren, wurde mit Sekt angestoßen und wir haben uns feiern lassen. Zum Abschluss eines tollen Abends wurde – TTC like – gegrillt, zusammen gesessen, erzählt, viel gelacht und zwischendurch sogar das Cocktail Taxi bestellt. Ein paar von uns schafften es sogar noch ins Butan. Wie und wann der dortige Abend endete, ist nicht bekannt. Ich kann nur von mir sprechen: Ich bin glücklich und zufrieden eingeschlummert und der erste Gedanke beim Aufwachen war: Hallo Verbandsliga 🙂
Auf diesem Wege möchten wir uns von ganzem Herzen für die tolle Unterstützung bedanken. Die ganze Halle hat hinter uns gestanden, uns unterstützt und immer an den Erfolg geglaubt. Und damit einen entscheidenen Teil zum Erfolg in diesem Spiel beigetragen. Aber auch die, die nicht anwesend sein konnten, waren dank WhatsApp dabei und haben mitgefiebert. Manch einer staunte nicht schlecht, als er nach dem Spiel auf sein Handy schaute und rund 100 Nachrichten sah.
M.F.
Wir freuen uns nun auf eine Sommerpause, die wir mit Laufen, Inlinern, Segeln und Tennis überbrücken werden. Und ganz besonders freuen wir uns auf die neue Herausforderung in der nächsten Saison: Ja Verbandsliga, wir kommen!
Wie sehen uns wieder Eure 2. Damen 😉